Köche, Mietköche & Medien

Wer sich mit den Medien einlässt, sollte „vorsichtig“ sein und damit meine ich, dass eine Berichterstattung nicht immer so erfolgt, wie sich der Unternehmer dies gewünscht oder vorgestellt hat. Das kann für den, über den berichtet wird, ganz schnell nach hinten los gehen, denn ausschließlich die Quote ist bei den Medien der entscheidende Faktor, erst recht bei den Privat-Sendern. Da kann es schon mal passieren, dass das Ergebnis, von dem eine positive Aussenwirkung erhofft wurde, plötzlich negative Folgen für das Unternehmen hat. Geschickte Schnitte des Videomaterials zum Beispiel, wie das Zusammensetzen eigentlich zusammenhangsloser Bilder oder Kommunikationsfetzen, können das möglich machen! BEISPIEL 1 BEISPIEL 2

Einen intensiven Einblick in die (TV-)Medienarbeit bekam ich während eines sechsmonatigen Praktikums bei einem regionalen Fernseh-Sender. Dort konnte ich die Art kennen lernen, wie Nachrichten und Reportagen entstehen und wie schnell diese in eine gewisse Richtung „manipuliert“ werden können. Seit diesem Zeitpunkt bin ich im Umgang mit Medien sehr vorsichtig geworden.

Nach zwei Anfragen der Fernseh-Sender VOX und RTL II, die ich ablehnte, weil ich mich mit den geplanten Sendeformaten bzw. dem anzusprechenden Zielpublikum überhaupt nicht identifizieren konnte, und einer Anfrage seitens des ZDF, das mich dann kurzfristig (mit den Gästen) hängen ließ, habe ich die Nase voll von derartigen Kooperationen.

Zum Glück leben wir in Zeiten des Internets und jeder Einzelne hat heute mit einer einfachen Video- und PC-Ausstattung die Möglichkeit, in Verbindung mit ein wenig Kreativität, seinen eigenen medialen „Sender“ aufzubauen. YouTube, Twitter, Google+ und andere soziale Netzwerke unterstützen einen gerne dabei, erst recht, wenn das Kreativ-Potenzial so groß ist und das gewählte Thema spannend genug erscheint, dass auch diese Netzwerke von einer Kooperation  gewinnbringend profitieren können.

Ich bin keinesfalls so „mediengeil“, dass ich auf jeden anrauschenden Zug, der mich mitnehmen will, aufspringen müsste, nur um ein wenig mehr in der Öffentlichkeit zu stehen. Zudem habe ich mir genügend Koch-Shows angeschaut, mit vielen Kunden darüber gesprochen und erkennen müssen, dass diese Sendungen eher zur Unterhaltung als zum Nachkochen genutzt werden. Und ich bleibe doch lieber Koch, als Showstar werden zu wollen 😉 .

Auch ist die Gefahr, durch eine solche Sendung zur Witzfigur werden zu können, nicht gerade gering und dann frage ich mich, ob dieser Koch jetzt wegen seines Könnens in der Küche vor der Kamera steht oder weil er singen, tanzen, trommeln, witzelnd moderieren oder malen kann? So scheint mir auch, dass man heute immer häufiger nicht mehr als Küchen-Fachmann angesehen wird, sondern vielmehr die Erwartung an andere, zusätzliche Unterhaltungs-Fähigkeiten eines Kochs in den Vordergrund geraten. Das mag ein Hauptgrund dafür sein, dass wir so ausgezeichnete Köche, wie beispielsweise Nils Henkel oder Harald Wohlfahrt, fast nie in den bekannten Koch-Sendungen zu sehen bekommen, weil sie sich auf das Wesentliche konzentrieren: Die Kochkunst in ihren Betrieben und die Fixierung auf die Zufriedenheit ihrer Gäste!

Aber zurück zu meiner Kritik an den Medien. Auf RTL II gibt es die Sendung „Die Kochprofis“. Nun ist es den drei Köchen aktuell passiert, dass sie von den Gastronomen, denen sie „helfen“ sollten, raus geworfen wurden (KLICK HIER)! OOOOPS! :mrgreen: Der TV-Sender wird die Folge wohl dennoch zeigen und kann sicher mit einer guten Quote rechnen. Die Art, wie RTL II auf den Rauswurf dieser „Kochstars“ reagierte, lässt die Richtung erahnen, in die diese Folge der „Kochprofis“ gehen wird. Der Gastronom habe „die Hilfe der Köche wohl nicht annehmen wollen“, so der Wortlaut aus oben verlinktem Artikel. Ganz ehrlich: Wenn das stimmt, dass die Köche nicht gerade freundlich und wirklich interessiert aufgetreten sind, hätte ich sie sicher auch raus geworfen!

Ich bin gespannt darauf, wie dieser Gastronom aus Österreich in der Sendung dargestellt werden wird. Unabhängig davon, wie er seinen Betrieb führen mag, tut er mir ehrlich gesagt jetzt schon leid. Die Zuschauer bekommen einen Eindruck von ihm vermittelt, ohne dass der Wirt noch einmal eine Stellungnahme dazu wird abgeben können…ausser auf seiner Facebook-Seite 😉 . Aber wer hinterfragt schon großartig, was da zu sehen war??? TV-Sendern glauben „wir“ doch allzu oft das, was berichtet wurde, weil die Mehrheit der Zuschauer nicht weiss oder nicht wahrhaben will, was ich im regulären Medienbetrieb kennen gelernt habe… 😉

Aber auch Mietköche waren schon Gegenstand der Berichterstattung von quotengeilen Sendeformaten. Vergessen werde ich nie den Auftritt eines Küchenchefs, der in der Sendung Stern TV (damals noch mit Günter Jauch) meinte, diese Mietköche seien doch wohl eher Köche, die fachlich nicht allzu versiert seien. Zuvor waren drei Mietköche im Einsatz (gefilmt mit versteckter Kamera) gezeigt worden, von denen nur einer wirklich eine gute Leistung ablieferte. Ein Mietkoch, der zum Thema auch etwas hätte sagen, „unsere“ Berufsehre hätte verteidigen können, war nicht eingeladen worden! Sehr einseitige Berichterstattung!!!

Und nach einem weiteren TV-Bericht, einige Jahr später, über ein „unglaubliches Schwein als Mietkoch“ (LINK ZUM ARTIKEL V O R S I C H T, nicht anklicken, wenn Sie sich nicht ekeln möchten!), hatte ich sogar einen Kunden, dessen Mutter ich (als Geburtstags-Geschenk) bekochen sollte und die die besagte Sendung im TV gesehen und sich anschließend sehr ablehnend meinem Berufsstand gegenüber geäussert hatte. Der Auftrag ging wegen des Berichts über diesen unmöglichen Mietkoch verloren. Im Internet wurde nach Ausstrahlung dieser Sendung in diversen Foren diskutiert, ob diese Sendung nicht vom Sender gefaked worden sei. Niemand konnte sich eine solche Unmöglichkeit vorstellen!

Auf der einen Seite finden wir also die Medien, die natürlich gerne quotenträchtige Sendungen zeigen, frei nach dem Motto, je ekeliger, desto besser und auf der anderen Seite die Köche, die, wenn nicht vor versteckter Kamera, sich einen gewissen „Mehrwert“ von einem Bericht über sie erhoffen. Was im Endeffekt daraus wird, ist reine Vertrauenssache. Ich persönlich habe, was das angeht, den Medien gegenüber leider kein Vertrauen (mehr)! Sicher gibt es auch zahlreiche positive Beispiele, wie die TV-Karrieren von Cornelia Poletto, Steffen Henssler oder Alfons Schuhbeck beweisen.

Mag jeder seine eigenen Erfahrungen machen, ich konzentriere mich in den nächsten Monaten auf den Aufbau (m)eines YouTube-Video-Kanals und freue mich dann über zahlreiche Zuschauer/innen und Follower 🙂

Natürlich interessiert mich auch Ihre/Eure Meinung zum Thema. Nutzt das Kommentarfeld.

Cook-in-Action ist 8 – Happy Birthday-Sonderangebot!

Und wieder ein Jahr älter! Diesmal bin aber nicht ich gemeint, sondern mein kleines Mietkoch-Unternehmen COOK-IN-ACTION 🙂 Heute feiere ich den 8. Gründungstag meiner Firma!

Am 25.Februar 2005 habe ich mir den Gewerbeschein geholt, nachdem ich von der Idee des Mietkochs aus New York gehört hatte und ich mir zuvor intensive Gedanken über meine berufliche Zukunft gemacht hatte. Diese Berufsidee schien für mich ideal zu sein: Keine eigenen Räumlichkeiten, keine besonderen materiellen Voraussetzungen waren dafür erforderlich, sondern einfach nur eine gute, fundierte Ausbildung in der gehobenen Hotellerie-Küche bei einem klasse Ausbilder, ein paar Jahre Berufserfahrung, auch international, und ein professioneller Messersatz.

Meine Entscheidung wurde in den folgenden Jahren belohnt und ich bin absolut glücklich mit meinem Job. Eine Menge sympathischer Menschen durfte ich kennen lernen, vieles aus meiner Koch-Praxis weiter geben und zahlreiche Kunden aus dem Firmen- und Privat-Bereich, kulinarisch glücklich machen und zufrieden stimmen.

Heute möchte ich von meiner Freude über die 2005 getroffene Entscheidung, mich als Mietkoch selbstständig zu machen, etwas an meine Kunden weiter geben:

Allen, die ab heute in den letzten Wintertagen 2012/2013 einen Koch-Event buchen UND diesen bis zum 19.März 2013 mit COOK-IN-ACTION umsetzen, schenke ich die komplette  Mehrwertsteuer (19%) auf die Service-Pauschale (Gilt für Veranstaltungstage von Montag bis Freitag!).

So erhalten Sie zum Beispiel das Dinner-4-2, ein Drei-Gang-Menü für Zwei, zum Preis der Service-Pauschale in Höhe von 167,22 € statt 199,00 €, zuzüglich Fahrt- und Lebensmittelkosten des gewählten Menüs! Gegenüber dem Normalpreis an Freitagen (238,00 €) sparen Sie sogar noch mehr!!!

Bei einem HomeCooking für z.B. 14 Personen, reduziert sich die Service-Pauschale von 540,00 € auf nur noch 453,78 €, zzgl. Fahrt- und Lebensmittelkosten des gewählten Menüs/der gewählten Gerichte.

Und bei der KochParty für bis zu 8 Personen schließlich, reduziert sich der Preis für die Service-Pauschale von 250,00 € auf nur noch 210,08 €, zzgl. Fahrt- und Lebensmittelkosten des gewählten Menüs!

Nutzen Sie dieses einmalige und besondere Angebot, meinen Service kennen zu lernen.

Vielleicht planen Sie Sie ja für 2013 eine besondere Feier zu Hause und suchen gerade nach einem professionellen Kooperations-Partner, um Ihren Gästen kulinarisch eine optimale Qualität servieren zu können. Testen Sie mich, meine Leistung und die hochwertige Qualität der Produkte, die ich für jeden Koch-Event auswähle!

Sie haben noch Fragen zu Terminen oder allgemein zu diesem besonderen und zeitlich begrenzten  Angebot? Die Kontaktmöglichkeiten zu mir finden Sie, wenn Sie H I E R klicken!

Und jetzt…wird gefeiert! 😉

Pferd statt Rind…Pangasius statt Seezunge!

frischer Seeteufel beim Fischhändler meines VertrauensZur Zeit dürfen wir Verbraucher wieder einmal erleben, was es heißt, sich auf Teile der Lebensmittel-Industrie verlassen zu müssen!

Da wird, statt der auf der Verpackung angegebenen Menge an Rindfleisch, Pferdefleisch in unterschiedlichen Mengen beigemischt und so im kriminellem Umfang versucht, mehr Gewinn zu erzielen. Der Skandal, der bisher in Großbritannien hohe Wellen schlug, hat offenbar inzwischen auch Deutschland erreicht (KLICK).

Und als wäre dies zur Zeit nicht Anlass genug, sich Gedanken über unsere Art der Ernährung zu machen, wird uns nun auch noch der Spaß am Genuss von feinem Fisch in Restaurants und der Kauf im Supermarkt verdorben.

Im Mittagsmagazin von ARD/ZDF gab es heute einen Bericht zu sehen (KLICK), in dem eine Verbraucherschützerin darauf hin weist, dass auch der Betrug beim Verkauf von hochwertigem Fisch nicht selten zu sein scheint! Seezunge, die nicht selten zu einem Preis in Höhe von 50,00 € pro Kilo und mehr verkauft wird, muss Angaben der Verbraucherschützerin nicht wirklich Seezunge sein! Oft werde dieser hochwertige Fisch durch günstigere Alternativen ersetzt.

Während geschulte Augen den Fisch in rohem Zustand noch zuordnen können, sei dies nach der Zubereitung kaum noch möglich. Daher empfiehlt die Verbraucherschützerin, Fisch im Ganzen zu kaufen und ihn selbst zu filetieren.

Da ich mich in gewisser Weise auch zu den Gastronomen zähle und auch viel mit hochwertigem Fleisch und Fisch zu tun habe, sehe ich mich zu einer Stellungsnahme, als Reaktion auf die beiden Skandale, genötigt:

Bei meinem Mietkoch-Service COOK-IN-ACTION können Sie sicher sein, dass Sie genau DIE Sorte Fleisch oder Fisch (in der bestmöglich erhältlichen Qualität) auf den Teller bekommen, die Sie mit mir abgesprochen haben! Dafür stehe ich immer und gerne mit meinem Namen ein!!!

Noch ein Vorschlag: Sollten Sie einmal im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt hochwertigen Fisch kaufen wollen, schauen Sie sich bei Google einfach vorher ein paar Bilder von dieser filetierten Fischsorte an, damit Sie auf eventuelle Täuschungsversuche umgehend reagieren können. Und bitte bedenken Sie, dass auch die Mitarbeiter hinter den Fischtheken nicht immer voll konzentriert arbeiten (können) und nicht jeder vermutete „Täuschungsversuch“, auch tatsächlich einer ist. Nobody is perfect! 😉

Essener Schloss Hugenpoet ist „Hotelier des Jahres“

Berlin/Essen (idr). Die „Hoteliers des Jahres“ kommen aus Essen: Der jährlich unter Hotels in ganz Deutschland vergebene Titel geht an Michael und Petra Lübbert, Besitzer des Schlosshotels Hugenpoet in Essen-Kettwig. Die AHGZ Allgemeine Hotel– und Gastronomie-Zeitung ehrt damit seit 1990 herausragende Leistungen in der Hotellerie.

Das Hugenpoet ist Essens einziges Fünf-Sterne-Superior-Hotel und Mitglied bei The Leading Hotels of the World. Das Hotel erwirtschaftet mit rund 88 Vollbeschäftigten einen Jahres-Nettoumsatz von knapp fünf Millionen Euro.
Die Auszeichnung wurde in Berlin verliehen.

Weitere Informationen zum Award unter www.hotelier-des-jahres.de

(Beitrag wurde den Nachrichten des Informationsdienst Ruhr entnommen)

Koch-Ausbildung: Fast 50% brechen ab!

Als am 01.August 1985 meine Ausbildung zum Koch begann, starteten wir in der Küche des Savoy-Hotels in Düsseldorf zu viert neu: Drei Auszubildende und der Küchenchef!

Damals galt es als „merkwürdig“, warum Abiturienten einen Job, wie den des Kochs lernen wollten und nicht, wie „üblich“, studieren gingen. Bei meinem Kollegen Nummer 1 war es der elterliche Gastronomiebetrieb und bei mir der schlichte Wunsch, genau DIESEN Beruf lernen zu wollen und nichts anderes, weil es mir ganz einfach Spaß machte, zu kochen.

Meine Motivation hielt zunächst genau drei Monate. Dann kam bei unserem dritten Azubi, der etwas jünger war als wir, die Krise. Er hatte Heimweh und mochte nicht mehr kochen, wollte sich dem Stress und dem harten Ton in der Küche nicht mehr aussetzen! Im Personalhaus wohnte er im Zimmer neben mir und so tauschten wir in dieser Zeit unsere Gedanken häufig aus. Er ließ sich nicht von seinen Zweifeln abbringen und gab schließlich auf. Jahre später trafen wir uns zufällig wieder und er berichtete mir, dass er nach der Ausbildung als Orthopädie-Mechniker die KochAusbildung schließlich doch noch nachgeholt hatte! 🙂

Mein zweifelnder Azubi-Kollege schaffte es schließlich, völlig unbewusst, dass auch ich begann, an meiner Ausbildung zu zweifeln. Doch nach ein paar wirklich motivierenden Gesprächen mit meinen Eltern, dem Küchenchef und meinem zweiten Azubi-Kollegen, die allesamt wirklich gute Argumente hatten, die Lehre fortzusetzen, ging es weiter und ich hielt bis zum Ende meiner Ausbildung durch.

Wenn ich heute bei SPIEGELonline lese, dass im Jahr 2011 fast 50% der Koch-Auszubildenden ihre Lehre abgebrochen haben (ARTIKEL), dann kommen die Erinnerungen an meine Ausbildung wieder.

Es war eine klasse Zeit, an die ich überwiegend wirklich gerne zurück denke. Manch eine Situation war auch für mich (uns Auszubildende) hart. Aber schon die Azubi-Generation, die nach uns kam, wirkte auf mich weniger motiviert, weniger durchhaltewillig, weniger belastbar und schneller desillusioniert als wir es zu Beginn waren.

Monate vor Beginn meiner Lehre hatte ich mir bei einem dreitägigen Praktikum in einem Hotel im Ruhrgebiet einen Einblick in die professionelle, reale Küchenarbeit verschafft, die dem Bild von Köchen im Fernsehen so unendlich weit entfernt ist. Aber in DIESEM Hotel hätte ich zum Verrecken (Sorry! 😉 ) meine Ausbildung nie und never begonnen, geschweige denn durchgehalten! Wenn ich mich recht erinnere, ließ ich den dritten Tag des Praktikums entschuldigt ausfallen, denn wie sich dort die Angestellten untereinander verhielten und der Chef mit den Abteilungsleitern umging, kann ich nicht anders beschreiben als „menschlich entwürdigend, absolut respektlos und abwertend“ und das ist wirklich sehr, sehr freundlich formuliert! Selten habe ich in meinem späteren Berufsleben ein so mieses, produktionsfeindliches und demotivierendes Arbeitsklima erlebt, wie in diesem Praktikumsbetrieb.

Eigentlich hätte ich den Wunsch, eine Koch-Ausbildung zu machen, aufgeben müssen, doch ich redete mir ein, in gehobenen Hotels kann es eigentlich nur besser sein. So konzentrierte ich meine Bewerbungen ausschließlich auf Top-Hotels in Essen, Dortmund, Düsseldorf und Köln. Die Auswahl war nicht riesig und es war eine Zeit, in der es fast als Glücksfall galt, eine Lehrstelle zu ergattern.

In der Schule wurde ich belächelt, weil ich mich mit Abitur für eine konventionelle Ausbildung entschieden hatte. Bei unserem letzten Klassentreffen aber, 20 Jahre nach dem Start in mein Berufsleben, durfte ich erkennen, dass meine Idee des Mietkochs Respekt hervor rief. So kann sich die Sichtweise auf etwas ändern… 😉

Ja, die Ausbildung zum Koch scheint heute immer noch wirklich hart zu sein. Nicht nur körperlich! Was soll sich auch geändert haben? Okay, vielleicht ist die Zahl der charakterlich geeigneteren Küchenchefs im Vergleich zu 1985 gestiegen, denn damals war die Zahl jener, die ruhig und gelassen und dennoch zielstrebig und bestimmend an ihre Arbeit gingen, weit in der Unterzahl.

Je lauter, desto durchsetzungsstärker, je cholerischer, desto mehr Respekt und je mehr Alkohol, desto erträglicher die Arbeitssituationen schien in dieser Zeit das Motto zu sein. Und die Geschichten, die mir Azubi-Kollegen in der Berufsschule erzählten, waren, selbst wenn man das Maß an Übertriebenheit auf ein realistisches Maß reduzierte, erschreckend! Da hatte ich mit meinem Ausbildungsbetrieb und meinem Küchenchef / Ausbilder immenses Glück!

Und wer jetzt meint, das sei doch nur Gejammer und jede Ausbildung sei kein Zuckerschlecken…dann liebe Leute…ja dann empfehle ich einfach mal den heimlichen Blick in eine Küche, in der am Abend 100 Essen produziert werden…und das nicht nur aus warm gestellten Töpfen! Und bitte immer auch dazu rechnen, dass man einer derjenigen Köche sein könnte, die körperlich und geistig hoch konzentriert bei großer Hitze und immensem Stress ihre Arbeit gut und gewissenhaft zu erledigen haben! 😉

Wer aber diese Ausbildung durchhält, der hat für sein Leben einen Beruf gelernt, der bei richtiger Spezialisierung eine Menge an Kreativität, Arbeitsspaß und Zufriedenheit bringen kann, auch wenn der Job durchaus ein hohes Maß an Stress mit sich bringt.

Mein Tipp: Während der Ausbildung genau abwägen, ob die Zustände im Arbeitsumfeld tatsächlich unerträglich sind und wenn ja, sich aus der Ausbildung heraus um eine neue Lehrstelle bemühen und eventuell sogar Kontakte nutzen! Motivierte Mitarbeiter mit gewissen Ansprüchen, die aber arbeiten können und wollen, sollten eigentlich gesucht sein! 😉

Neues von Sterneköchen

Böse Kritik an Sterneköchen in meinem Blog? Nein, absolut nicht! Denn ich persönlich habe weder ein ausgeprägtes Neid-Gefühl, noch finde ich es erstrebenswert, in den Sterne-Koch-Himmel aufzusteigen.

Sterneköche gelten in unserem Land zur Zeit als D I E Spitzenstars in Sachen Gastronomie und Kulinarik, manchmal inzwischen sogar in Sachen Medien! Mediales Auftreten bedeutet aber auch zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit an einer Person und in diesem Zusammenhang treten logischerweise Nachrichten in den Vordergrund, die den fachlichen Ruf eines solchen Küchenstars ganz schön ankratzen können.

Wer Koch wird, das ist wohl inzwischen bekannt sein, sollte diesen Job aus Überzeugung machen. Wer diesen Beruf nicht liebt und mehr Belastung als Spaß darin findet, der ist hier falsch. Die Arbeitszeiten, der immense Stress, dem Köche im Alltagsbetrieb ausgesetzt sind und von denen die ganzen TV-Auftritte der ersten Kulinarik-Garde Deutschlands nichts zeigen, sind immens belastend. Dieser Job bedeutet viel Schweiß und nicht nur wegen der Hitze in der Küche. Der Beruf ist knallhart und da gibt es wirklich nichts zu Beschönigen. Und dennoch bin ich einer jener Köche, die diesen Beruf und die gesamte Tätigkeit einfach lieben!

Als ich mir letztens die SPIEGEL-Doku über Koch-Azubis noch einmal online anschaute (KLICK Teil 1), amüsierte mich die Vorstellung der Neu-Azubis, mal eben so „Sternekoch“ oder „Fernseh-Koch“ werden zu können :mrgreen: !
Ja, das ist wirklich leicht 😛 . Man entschuldige meinen Sarkasmus…
Diese dreiteilige Reportage zeigt ausgezeichnet, wie es in den Küchen zugeht und wie schnell Illusionen, die vielleicht oder gerade auch durch die spaßigen Koch-Sendungen im TV vermittelt werden, zerplatzen.

Einige bekannte Köche aus Deutschland sind heute Show-Stars am Herd. Und wenn sie entdecken, wie sich jenseits des schweißtreibenden Stresses in der Küche Geld verdienen lässt, scheinen sie die mediale Präsenz zu intensivieren.

Eine Äußerung von Steffen Henssler an Silvester beim Radio-Sender EINSLIVE beispielsweise, hat mich aufhorchen lassen. Dort meinte er, angesprochen auf seine häufige mediale Präsenz sinngemäß, er wolle schließlich nicht ewig am Herd stehen.

Als gelernter Koch dachte ich gleich daran, dass Henssler eventuell keine große Lust mehr haben könnte, weiterhin am Herd zu stehen. Warum auch? Durch seine fast täglichen TV-Auftritte im ZDF bei den „Topfgeldjägern“ hat er sicher erkannt, dass sich noch anders und vor allem leichter, gutes Geld verdienen lässt. Und mal ehrlich: Der Gedanke ist doch absolut nachvollziehbar!

Aber…wer von meinen Lesern/innen denkt denn jetzt nicht gleich daran, dass ein Restaurant, dessen Inhaber als Küchenchef mehr Zeit im TV verbringt als in seinem eigenen Betrieb, wohl kaum für die Qualität des Restaurants stehen kann? Es ist sein Team, das seine Richtlinien befolgt und (hoffentlich auch bei seiner Abwesenheit) erfolgreich kocht.
Andererseits ist das Essen gehen in einem Sterne-Betrieb für mich persönlich nur dann richtig interessant, wenn ich beim Besuch auch die Gewissheit hätte, das der Chef an diesem Abend persönlich hinter dem Herd steht. Ich kenne einige meiner Kunden, die sichtlich enttäuscht waren, als sie hörten, der Sterne-Koch sei an  diesem Abend NICHT persönlich in der Küche anwesend. Die Sterne-Köche werden eben extrem mit ihrem Restaurant in Verbindung gebracht, für mich absolut logisch! Wer viel Geld für ein Essen bezahlt, will auch die beste Qualität und die ist für Viele nur durch die Persönlichkeit des Sterne-Chefs garantiert.

Manchmal führt mediale Präsenz aber auch zu Peinlichkeiten, nämlich dann, wenn ein gestandener  Küchenmeister aus der Sicht von Beobachtern (Zuschauern) ins Fettnäpfchen tritt. So erging es dem Sternekoch Vincent Klink gestern in der Fernseh-Sendung „Hart aber Fair“. Dort schaffte er es nicht, den Unterschied zwischen einem gebratenen Discounter-Schweinefilet und einem exklusiven Bio-Schweinefilet  heraus zu schmecken (KLICK). Natürlich bleibt das an dem Koch hängen. Ob es tatsächlich einen Geschmacksunterschied gab, lasse ich mal dahin gestellt 😉 .

Und dann D A S hier: Schuhbeck…McDonald’s??? Noch Fragen??? Ich kann ja eine ganze Menge an Arbeiten nachvollziehen, mit denen man Geld verdienen kann, aber ein Sterne-Koch und ein Fastfood-Restaurant??? Nicht nur ich, das haben zahlreiche Gespräche über das Thema gezeigt, wundere mich über diese Art der Kombination! Oft höre ich dazu, dass das Geld wohl der Grund für seine Werbetätigkeit gewesen sein könnte. Gut, Schuhbeck hat ein wirklich bewegendes Leben hinter sich, mit extremen sozialen Höhen und Tiefen. Geld für McDonald’s zu verdienen finde ich dann ja nicht schlimm, aber wer als Vertreter der hohen Kulinarik bekannt ist, die Wirkung von frischen Kräutern und Gewürzen betont, kann sich mit so etwas schnell unglaubwürdig machen. Und dass Fastfood nicht die Qualität von frisch zubereiteten Gerichten hat und eigentlich schon gar nicht die Qualität eines von Herrn Schuhbeck zubereiteten Gerichtes erreichen kann, sollte sich eigentlich herum gesprochen haben. Bei Zweifeln an dieser Feststellung einfach mal HIER KLICKEN 😉 .

Das sind die Momente, in denen ich immer froh bin, dass ich sage: „Jeder soll das essen, was sie/er mag!“ Manchmal fehlt schlicht die Zeit, sich etwas Frisches zuzubereiten, dann muss eben Convenience oder Fast-Food oder ein Tiefkühl-Gericht her, als wüssten wir das nicht alle. Von einem Sternekoch, so denke ich, dürfen wir aber zurecht etwas anderes erwarten können!

Zu diesem Blog-Artikel würde mich die Meinung meiner Leser/innen sehr interessieren. Das Kommentarfeld darf gerne genutzt werden.