Ein Plädoyer für Fisch

Auf SPIEGELonline fand ich heute früh einen Artikel zum Thema Fisch (HIER KLICKEN). Darin werden die Vorzüge bei der Ernährung beleuchtet. Die Statistik wird auch gleich bemüht, denn anscheinend essen wir Deutsche, im Vergleich zum Durchschnitt in der Welt, zu wenig Fisch.

Meiner Erfahrung nach ist eines der Hauptargumente von Kunden, eher Fleisch- als Fischgerichte zu ordern, dass der Fisch einen zu strengen Eigengeschmack aufweist. Interessanterweise habe ich in der Vergangenheit bei meinen Kunden, die Fisch zunächst eher ablehnend gegenüber standen, erlebt, dass sie sich verwundert zeigten, wie mild das Fleisch aus dem Wasser tatsächlich schmeckt, sei es nun Lachs, Saibling oder Kabeljau, unabhängig davon, ob die Ware pochiert oder gebraten zubereitet wurde.

Das Geheimnis liegt in der Frische. Ich bin froh, mit einem Händler zusammenarbeiten zu können, der Fische in beachtlicher Frische anbieten kann, denn je länger die Ware im Handel unterwegs ist, desto weniger ist Fisch, meiner Ansicht nach, ein echter und vor allem hochwertiger Genuss. Dies können sicher insbesondere jene Geniesser(innen) nachvollziehen, die im Urlaub an der See die besondere Frische und Qualität von serviertem Fisch geniessen konnten.

Mein Händler erhält Frischfisch unter anderem als Flugware (z.B. aus Island) oder direkt über die eigene Logistik vom Pariser Fischmarkt. Und diese, über schnelle Wege erhaltene, hohe Qualität, schätze und schmecke nicht nur ich, sondern auch meine Kunden, die immer wieder von der hohen Wertigkeit dieses Lebensmittels beeindruckt sind.

Diese qualitativ hochwertigen Produkten einsetzen und nutzen zu können, macht für mich auch den Spaß an der Arbeit des Kochens aus. Letztendlich sind diese Bestandteile die Basis für die hohe Zufriedenheitsrate meiner Kunden, denn nur mit hochwertigen Zutaten, einem qualifizierten Können und der Freude an seiner Arbeit, lassen sich, meiner Ansicht nach, die besten Gerichte erstellen!

Ende der Grillzeit – Start der Grillsaison!

Langsam wird es wärmer und der Einzelhandel läutet in den aktuellen Werbe-Prospekten die Grillsaison 2013 ein. Vorbei ist jetzt die Zeit der Anfragen nach Grill-Events bei Eis und Schnee! Wie…bei Eis und Schnee, fragen Sie sich jetzt gerade??? Ja, es scheint tatsächlich ein Trend zu sein, auch im Winter saftiges Fleisch und frischen Fisch über der glühenden Holzkohle zu garen.

Ehrlich gesagt kann ich diesem Trend nichts abgewinnen und ich denke auch nicht, dass die Nachfrage nach derartigen Koch-Events in den Wintermonaten nachhaltig sein wird. Im Übrigen sehe ich solche Veranstaltungen als Mietkoch, der bei -6°C Aussentemperatur und eventuellem Schneefall grillen soll, kritisch im Hinblick auf meine Gesundheit. Und ich frage mich natürlich auch: Fühlen sich die eingeladenen Gäste bei derartigen Events wirklich wohl???

Aber nun ist fast Mai und wir können uns wohl langsam getrost der warmen Grillsaison zuwenden und die Wintergedanken endlich vertreiben. Hoffentlich 😉 !

Gerade im Mai, dem Monat mit so vielen Feiertagen, den blühenden Gärten und der aufkommenden Frühlingswärme, bekommen die Menschen endlich wieder Lust nach draußen zu gehen und was liegt näher, als die angenehm warme Zeit mit dem „Angrillen“ im Kreis von Freunden zu verbringen?

Das Grillen ist die wohl „freieste“ Form des Kochens und die natürlichste zugleich. Fleisch, Fisch und Gemüse über dem offenen Feuer garen, so wie es schon unsere Vorfahren taten, als es noch keine Elektro-, Gas- oder Induktionsherde gab…herrlich, oder? „Back to the roots“ ist so gesehen das unterschwellige, nie ausgesprochene Motto eines jeden Grill-Events.

Als Mietkoch werde ich immer öfter gebeten, neue, interessante Fleisch- und Fischsorten, Marinaden, Dipps und Gemüsearten jenseits der „konventionellen“ Zubereitungen zum Grillen vorzuschlagen. Und doch komme ich immer wieder zurück zum Altbewährten, das aber immer noch eine schier unendliche Möglichkeit von neuen Geschmacksvarianten und Zubereitungsarten ermöglicht. Wie sollte auch zartes, leicht fettdurchzogenes Fleisch von Rind, Lamm oder Schwein ersetzt werden können? Gut, Nackensteaks vom Iberico-Schwein, ein Filetsteak von Bison oder Wasserbüffel oder ein Seeteufel-Filet im Bananenblatt gegart, sind sicher interessante Nobel-Alternativen zum bereits Bekannten.

Und beim Gemüse? Muss es immer Zucchini, Aubergine oder Champignon sein? Wie wär`s mal mit Ochsenherz-Tomatenscheiben, garniert mit Minzblatt und Ziegenkäse? Gerade im Mai und Juni eignet sich auch Spargel für den Grill. Einfach im Ganzen roh auf den Grillrost legen, vielleicht eingewickelt in rohem oder gekochten Schinken oder Rauchlachs und dann langsam vor sich hin garen lassen. Alternativ schneiden Sie Spargel und Möhre mit einem Sparschäler in Scheiben, legen diese aufeinander und rollen beides zusammen. Wer mag bestreicht das Ganze vorher noch mit Bärlauch-Pesto.

Bei den Dipps und Grillsaucen werden asiatisch angehauchte Geschmacksvariationen immer beliebter. Ob mit Curry gewürzt, süß-sauer oder mit Kokosmilch abgeschmeckt, der Asia-Style passt zu allen Fleisch-und Fischsorten. Ansonsten sind Kräuter-, Knoblauch-, Avocado-, Tomaten-Oliven- oder fruchtige Dipps, wie der klassische Mango-Curry-Dipp, beliebt.

Apropos würzen: Dem Gargut einen feinen Frischegeschmack verleihende Gewürze und Kräuter sind auf jeden Fall zu bevorzugen. Eine ganze Forelle oder Dorade auf einem provencalischen Kräuterbett, mit etwas Weißwein übergossen und grobem Salz und Pfeffer gewürzt, ein oder zwei Spritzer Zitrone dazu und dann die Alufolie dicht verschließen. Ab auf den Grill und etwa 10 Minuten von jeder Seite garen. Allein schon der Duft des Dampfes, der beim Öffnen des Päckchens entweicht, sind die Mühe der Vorbereitung und die Wartezeit wert. Probieren Sie auch einmal Zitronengras und die inzwischen fast überall erhältlichen Aromasalze aus.

Als Grillfisch eignen sich natürlich die festfleischigen Sorten am besten. So sind Thun- und Schwertfisch, Seeteufel und Garnelen zu bevorzugen. Aber auch die oben bereits angesprochenen ganzen Fische, wie Sardinen, Forelle oder Dorade, sind auf dem Grill ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. Spannend ist auch Räucher- oder Rauchsalz, das natürlich nicht nur zu Fleisch und Fisch, sondern auch zu Gemüse passt.

Bleibt noch das Dessert. Die Grillhitze kann über gefüllte Aluschalen Puddings oder Clafouties garen. Früchte am Spieß werden auch immer gern gewählt und stellt man einen Topf mit flüssiger Schokolade zum Überziehen der Früchte daneben, begeistert diese Dessert-Variante auch den letzten Zweifler! Versuchen Sie statt der Schokolade doch auch einmal diverse Varianten des Honigs. Beachten Sie aber, dass frisches Obst beim Erhitzen süßer wird. Dosieren Sie den Honig also entsprechend vorsichtig.

Damit sollten genügend Hinweise und Ideen für den nächsten Grill-Abend gegeben sein. Wie ich schon schrieb: Die Zahl der Variationen ist schier unbegrenzt, als: Viel Spaß beim Experimentieren und ausprobieren 😉

 

Pferd statt Rind…Pangasius statt Seezunge!

frischer Seeteufel beim Fischhändler meines VertrauensZur Zeit dürfen wir Verbraucher wieder einmal erleben, was es heißt, sich auf Teile der Lebensmittel-Industrie verlassen zu müssen!

Da wird, statt der auf der Verpackung angegebenen Menge an Rindfleisch, Pferdefleisch in unterschiedlichen Mengen beigemischt und so im kriminellem Umfang versucht, mehr Gewinn zu erzielen. Der Skandal, der bisher in Großbritannien hohe Wellen schlug, hat offenbar inzwischen auch Deutschland erreicht (KLICK).

Und als wäre dies zur Zeit nicht Anlass genug, sich Gedanken über unsere Art der Ernährung zu machen, wird uns nun auch noch der Spaß am Genuss von feinem Fisch in Restaurants und der Kauf im Supermarkt verdorben.

Im Mittagsmagazin von ARD/ZDF gab es heute einen Bericht zu sehen (KLICK), in dem eine Verbraucherschützerin darauf hin weist, dass auch der Betrug beim Verkauf von hochwertigem Fisch nicht selten zu sein scheint! Seezunge, die nicht selten zu einem Preis in Höhe von 50,00 € pro Kilo und mehr verkauft wird, muss Angaben der Verbraucherschützerin nicht wirklich Seezunge sein! Oft werde dieser hochwertige Fisch durch günstigere Alternativen ersetzt.

Während geschulte Augen den Fisch in rohem Zustand noch zuordnen können, sei dies nach der Zubereitung kaum noch möglich. Daher empfiehlt die Verbraucherschützerin, Fisch im Ganzen zu kaufen und ihn selbst zu filetieren.

Da ich mich in gewisser Weise auch zu den Gastronomen zähle und auch viel mit hochwertigem Fleisch und Fisch zu tun habe, sehe ich mich zu einer Stellungsnahme, als Reaktion auf die beiden Skandale, genötigt:

Bei meinem Mietkoch-Service COOK-IN-ACTION können Sie sicher sein, dass Sie genau DIE Sorte Fleisch oder Fisch (in der bestmöglich erhältlichen Qualität) auf den Teller bekommen, die Sie mit mir abgesprochen haben! Dafür stehe ich immer und gerne mit meinem Namen ein!!!

Noch ein Vorschlag: Sollten Sie einmal im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt hochwertigen Fisch kaufen wollen, schauen Sie sich bei Google einfach vorher ein paar Bilder von dieser filetierten Fischsorte an, damit Sie auf eventuelle Täuschungsversuche umgehend reagieren können. Und bitte bedenken Sie, dass auch die Mitarbeiter hinter den Fischtheken nicht immer voll konzentriert arbeiten (können) und nicht jeder vermutete „Täuschungsversuch“, auch tatsächlich einer ist. Nobody is perfect! 😉