Ende der Grillzeit – Start der Grillsaison!

Langsam wird es wärmer und der Einzelhandel läutet in den aktuellen Werbe-Prospekten die Grillsaison 2013 ein. Vorbei ist jetzt die Zeit der Anfragen nach Grill-Events bei Eis und Schnee! Wie…bei Eis und Schnee, fragen Sie sich jetzt gerade??? Ja, es scheint tatsächlich ein Trend zu sein, auch im Winter saftiges Fleisch und frischen Fisch über der glühenden Holzkohle zu garen.

Ehrlich gesagt kann ich diesem Trend nichts abgewinnen und ich denke auch nicht, dass die Nachfrage nach derartigen Koch-Events in den Wintermonaten nachhaltig sein wird. Im Übrigen sehe ich solche Veranstaltungen als Mietkoch, der bei -6°C Aussentemperatur und eventuellem Schneefall grillen soll, kritisch im Hinblick auf meine Gesundheit. Und ich frage mich natürlich auch: Fühlen sich die eingeladenen Gäste bei derartigen Events wirklich wohl???

Aber nun ist fast Mai und wir können uns wohl langsam getrost der warmen Grillsaison zuwenden und die Wintergedanken endlich vertreiben. Hoffentlich 😉 !

Gerade im Mai, dem Monat mit so vielen Feiertagen, den blühenden Gärten und der aufkommenden Frühlingswärme, bekommen die Menschen endlich wieder Lust nach draußen zu gehen und was liegt näher, als die angenehm warme Zeit mit dem „Angrillen“ im Kreis von Freunden zu verbringen?

Das Grillen ist die wohl „freieste“ Form des Kochens und die natürlichste zugleich. Fleisch, Fisch und Gemüse über dem offenen Feuer garen, so wie es schon unsere Vorfahren taten, als es noch keine Elektro-, Gas- oder Induktionsherde gab…herrlich, oder? „Back to the roots“ ist so gesehen das unterschwellige, nie ausgesprochene Motto eines jeden Grill-Events.

Als Mietkoch werde ich immer öfter gebeten, neue, interessante Fleisch- und Fischsorten, Marinaden, Dipps und Gemüsearten jenseits der „konventionellen“ Zubereitungen zum Grillen vorzuschlagen. Und doch komme ich immer wieder zurück zum Altbewährten, das aber immer noch eine schier unendliche Möglichkeit von neuen Geschmacksvarianten und Zubereitungsarten ermöglicht. Wie sollte auch zartes, leicht fettdurchzogenes Fleisch von Rind, Lamm oder Schwein ersetzt werden können? Gut, Nackensteaks vom Iberico-Schwein, ein Filetsteak von Bison oder Wasserbüffel oder ein Seeteufel-Filet im Bananenblatt gegart, sind sicher interessante Nobel-Alternativen zum bereits Bekannten.

Und beim Gemüse? Muss es immer Zucchini, Aubergine oder Champignon sein? Wie wär`s mal mit Ochsenherz-Tomatenscheiben, garniert mit Minzblatt und Ziegenkäse? Gerade im Mai und Juni eignet sich auch Spargel für den Grill. Einfach im Ganzen roh auf den Grillrost legen, vielleicht eingewickelt in rohem oder gekochten Schinken oder Rauchlachs und dann langsam vor sich hin garen lassen. Alternativ schneiden Sie Spargel und Möhre mit einem Sparschäler in Scheiben, legen diese aufeinander und rollen beides zusammen. Wer mag bestreicht das Ganze vorher noch mit Bärlauch-Pesto.

Bei den Dipps und Grillsaucen werden asiatisch angehauchte Geschmacksvariationen immer beliebter. Ob mit Curry gewürzt, süß-sauer oder mit Kokosmilch abgeschmeckt, der Asia-Style passt zu allen Fleisch-und Fischsorten. Ansonsten sind Kräuter-, Knoblauch-, Avocado-, Tomaten-Oliven- oder fruchtige Dipps, wie der klassische Mango-Curry-Dipp, beliebt.

Apropos würzen: Dem Gargut einen feinen Frischegeschmack verleihende Gewürze und Kräuter sind auf jeden Fall zu bevorzugen. Eine ganze Forelle oder Dorade auf einem provencalischen Kräuterbett, mit etwas Weißwein übergossen und grobem Salz und Pfeffer gewürzt, ein oder zwei Spritzer Zitrone dazu und dann die Alufolie dicht verschließen. Ab auf den Grill und etwa 10 Minuten von jeder Seite garen. Allein schon der Duft des Dampfes, der beim Öffnen des Päckchens entweicht, sind die Mühe der Vorbereitung und die Wartezeit wert. Probieren Sie auch einmal Zitronengras und die inzwischen fast überall erhältlichen Aromasalze aus.

Als Grillfisch eignen sich natürlich die festfleischigen Sorten am besten. So sind Thun- und Schwertfisch, Seeteufel und Garnelen zu bevorzugen. Aber auch die oben bereits angesprochenen ganzen Fische, wie Sardinen, Forelle oder Dorade, sind auf dem Grill ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. Spannend ist auch Räucher- oder Rauchsalz, das natürlich nicht nur zu Fleisch und Fisch, sondern auch zu Gemüse passt.

Bleibt noch das Dessert. Die Grillhitze kann über gefüllte Aluschalen Puddings oder Clafouties garen. Früchte am Spieß werden auch immer gern gewählt und stellt man einen Topf mit flüssiger Schokolade zum Überziehen der Früchte daneben, begeistert diese Dessert-Variante auch den letzten Zweifler! Versuchen Sie statt der Schokolade doch auch einmal diverse Varianten des Honigs. Beachten Sie aber, dass frisches Obst beim Erhitzen süßer wird. Dosieren Sie den Honig also entsprechend vorsichtig.

Damit sollten genügend Hinweise und Ideen für den nächsten Grill-Abend gegeben sein. Wie ich schon schrieb: Die Zahl der Variationen ist schier unbegrenzt, als: Viel Spaß beim Experimentieren und ausprobieren 😉