Sechs Sterne-Lokale in der Metropole Ruhr im aktuellen Guide Michelin vertreten

Ende letzten Jahres kam der neue Guide Michelin auf den Markt, der alljährlich die besten Restaurants einer Region kürt. Und siehe da, auch das Ruhrgebiet hat wieder einige herausragende Gourmet-Tempel zu bieten. Wer und wo ausgezeichnet wurde, beschreibt der folgende Artikel des Informationsdienstes Ruhr:

Karlsruhe/Metropole Ruhr (idr). Mit sechs Sterne-Gastronomien ist die Metropole Ruhr im neuen Guide Michelin vertreten. In der Ausgabe 2017 des renommierten Restaurant-Führers finden sich dabei allerdings keine neu ausgezeichneten Gourmet-Tempel in der Region. Das Rosin und der Goldene Anker in Dorsten, der Palmgarten in Dortmund, die Schote in Essen, das Lokal Am Kamin in Mülheim an der Ruhr und das Landhaus Köpp in Xanten wurden als ausgezeichnete Lokale bestätigt. Das Rosin ist dabei das einzige Lokal der Region mit zwei Michelin-Sternen.
Zwei weitere SterneRestaurants im Ruhrgebiet sind im neuen Guide Michelin nicht mehr zu finden: Das Kikillus Restaurant in Dortmund hatte Mitte des Jahres geschlossen. Im Résidence in Essen steht der Ruhestand von Sternekoch Berthold Bühler an, Ende des Jahres (2016) geht der Chef.
Bundesweit wurden in die Guide Michelin-Ausgabe 2017 drei neue Zwei-Sterne-Adressen und 28 neue ein-Stern-Häuser aufgenomen. Der Gourmet-Führer empfiehlt nun insgesamt zehn Drei-Sterne-Lokale, 39 mit zwei Sternen und 243 mit einem Stern.
INFOKLICK

#Restaurant-#Kritik: STO PARA PENTE, Bottrop

Als ich noch Jugendlicher war, gab es in unserer Familie eine Tendenz, in bestimmten Restaurants essen zu gehen. Dabei war meinen Eltern in erster Linie wichtig, schlicht und einfach satt zu werden und das Gefühl zu haben, gut essen gegangen zu sein. Und das „gut“ hieß nichts anderes als „Lecker“! 🙂

Zunächst waren es die jugoslawischen Restaurants, die wir zu bestimmten Anlässen besuchten. Dann folgten die Chinesischen und als ich begann, mit Freunden selbst öfter essen zu gehen, trafen wir uns beim Griechen oder beim Italiener.

Die chinesischen Küchen, die ich in den Restaurants im Ruhrgebiet kennenlernte, kochten damals so „gut“ wie heute. Geschmacklich und vom Angebot her, hat sich nichts geändert. Wer kennt nicht das (klassische) „Schweinefleisch süß-sauer“? 😉

Gibt es heute eigentlich noch jugoslawische Restaurants? Ich könnte spontan keines mehr nennen.

Italiener, zumindest Pizzerien und ein Top-Italo-Restaurant in Köln (dem Dom gegenüber gelegen), fallen mir da schon eher ein.

Auch bei den Griechen wird es weniger, aber…seit letzter Woche kann ich ein griechisches Restaurant nicht nur nennen, sondern es auch empfehlen!

Der Vorschlag kam von meiner Schwester und ich war zunächst zurückhaltend in meiner Begeisterung, weil unsere beiden „Geschmäcker“ in Sachen essen gehen sehr differenzieren. Allerdings war ich offen für und schließlich gespannt auf den Besuch im STO PARA PENTE (KLICK) in Bottrop-Feldhausen.

Das Haus liegt an der Verbindungsstraße von Dorsten nach Gladbeck in Bottrop-Kirchhellen-Feldhausen (Lippweg 153), das durch den Movie Park Germany (KLICK) bekannt ist. Parkplätze sind vor dem Haus gelegen. Aufgrund der zunehmenden Beliebtheit dieses Restaurants, so meine Schwester, sollte im Vorfeld besser ein Tisch reserviert werden.

Die Einrichtung ist neu und modern und hat so gar nichts mit dem Stil manch anderer Griechen-Restaurants im Ruhrgebiet zu tun, die nicht selten als bessere Imbiss-Stuben daher kommen. Dem Gast wird in dieser Taverne viel Raum geboten und wir kamen uns am Tisch mit fünf Personen keinesfalls beengt vor.

Die Karte ist allerdings, wie ich sie vom Griechen erwartete, immens umfangreich (KLICK)! Dadurch ergibt sich aber auch eine gute Auswahl, die es jedem Gast ermöglichen sollte, etwas Passendes zu finden. Und wer sich beim ersten Besuch nicht entscheiden kann, kommt vielleicht ein zweites Mal… 😉 . Ich entschied mich für einen Fisch-Teller. Pangasius ist nun nicht das, was ich unbedingt essen will (Zuchtbedingungen, TK-Ware, „Billig-Fisch“ etc.), aber neben Garnelen und Tintenfisch gehörte er eben dazu. Alle anderen Familienmitglieder bestellten Fleischgerichte.

Zu allen Gerichten darf man sich am reichhaltigen Salat-Buffet bedienen. Die Salate wirkten größtenteils frisch und knackig auf mich und am Geschmack war nichts auszusetzen.

Was mein Misstrauen gegenüber griechischen Restaurants angeht, so erinnere ich mich eben an trockenen Fisch und trockenes Fleisch und ich kann für die Vergangenheit wirklich AUSSCHLIESSLICH schreiben! Und im STO PARA PENTE?

Meine Schwester erzählte, das Restaurant sei zunächst ein typischer Grieche gewesen. Die Umsätze seien wohl kontinuierlich gestiegen, sodass nun eine umfassende Renovierung möglich geworden sei. Offenbar wurde dabei auch genügend Geld in eine Küche investiert, die nicht nur das Fleisch optimal auf den Punkt gebraten an den Tisch bringt, sondern auch Fisch alles andere als im Mund „stauben“ lässt! Saftig der Pangasius…zart der Tintenfisch…weich die Garnelen! Der Teller war schlicht und einfach lecker und eine Freude! Auch die dazu gereichte Ofen-Kartoffel mit dem Quark in ihr, passten ausgezeichnet zum Fisch.

Das Fleisch, das ich von meinen Mitgenießern/innen probieren durfte, wies eine ähnliche Garung auf, wie mein Fisch. Auch hier gab es nichts zu beanstanden. Zart eben. Und das bei diesen Preisen!!! Was eine ausgezeichnete Technik in einer Restaurant-Küche ausmachen kann, ist schon bemerkenswert.

Fazit:
Wer mit mir essen geht, und das kenne ich ja auch von anderen „Fachleuten“ aus meiner Branche, beäugt mich meist sehr kritisch, wenn ich in ein für mich neues Restaurant eingeladen werde 😉 . Ja, meine Begleiter/innen haben es nicht immer leicht mit mir, wenn ich die Frage beantworten soll:
„Und…wie gefällt es Dir? Das Ambiente…das Essen…?“

Wer mich direkt fragt, bekommt eine direkte und ehrliche Antwort, so wie ich es mir auch von meinen Kunden erhoffe 🙂 . Natürlich muss ich dabei fair bleiben. Von einem Restaurant im Günstig-Segment, darf ich nicht das Ambiente, den Service und die Qualität erwarten, wie von einer gastronomischen Einrichtung, wo ich für ein Menü locker über 100 € bezahlen muss. Aber gerade, wenn ich ein Restaurant entdecke, dass die Küchenleistung, die mir kredenzt wird, fast schon zu günstig erscheint und ich dennoch begeistert werden kann, ist diese Küche für mich umso erwähnenswerter! Und deshalb schreibe ich heute über die Taverne STO PARA PENTE !

Wer gut, zu einem günstigen Preis und in gepflegtem Ambiente essen gehen möchte, sollte einmal den Weg in das nördliche Ruhrgebiet in Kauf nehmen und sich von einem leckeren Essen begeistern lassen.
Nein, es ist nicht die Sterneküche von morgen, die ich hier entdeckt haben könnte, ganz sicher nicht, aber es ist ein Restaurant mit Zukunftspotenzial in seinem Segment, das mich (endlich) von meinen Vorurteilen griechischen Restaurants gegenüber wegbrachte, die ich aus meinen Jugendtagen bis letzte Woche mit mir herumschleppte :mrgreen: . Sorry, hier nicht „Restaurant“, sondern „Taverne“! 😉
Ich wünsche mir mehr Restaurant-Betreiber aus diesem Gastronomie-Segment, denen das kulinarische Wohl des Gastes so am Herzen liegt, wie offenbar den Inhabern des STO PARA PENTE!

Vielen Dank!

Zu Gast in Äthiopien…kulinarisch!

Einem Koch mit gewissen kulinarischen Ansprüchen etwas Besonderes aus dem gastronomischen Bereich zu schenken, ist, zugegebenermaßen, wirklich schwer, erst recht, wenn ICH dieser Koch bin 😆 ! Doch meine langjährige Freundin Karin und ihr Mann hatten eine tolle Idee und so schenkten sie mir zum Geburtstag einen gemeinsamen Besuch in einem äthiopischen Restaurant in Düsseldorf.

Bis heute hatte ich keinerlei Kontakt zur äthiopischen Küche. Im Vorfeld fragte ich mich, was dort wohl an Nahrungsmitteln verarbeitet wird. Meine Vorstellungen von diesem Land, das im Nordosten Afrikas, westlich von Somalia liegt, waren eher von Wüste und trockenem Gebirge geprägt. Kurz gefasst: Ich googelte nicht großartig nach traditionellen Gerichten des Landes, sondern wollte mich überraschen lassen! 😉

Der Eingang zum äthiopischen Restaurant Lucy Abyssinia in DüsseldorfWir betraten das Düsseldorfer RestaurantLUCY ABYSSINIA“ im Stadtteil Flingern kurz nach 18:00 Uhr und wurden mit einem Schwall von Weihrauch empfangen, der in der Luft lag. Ungewöhnlich, verbinde ich doch eher Weihnachten und Kirche mit diesem Duft 🙂 . Das Restaurant besteht aus drei Räumen und einem Außenbereich, in das man am Ende des Ganges durch die anderen Räumlichkeiten gelangt.

Im ersten, dem Empfangsraum, befinden sich die Theke, ein/zwei Tische und ein Schild mit der Erklärung für den Namen des Restaurants (LUCY (KLICK) ) an der Wand.
Im zweiten Raum, der eigentlich die Verbindung zwischen dem ersten und dem dritten darstellt, finden sich weitere Tische. An den Wänden hängen gezeichnete Impressionen der äthiopischen Heimat, die Tische sind sauber und landestypisch gedeckt, das Licht ist leicht gedämpft und insgesamt wirkte der Raum ausgesprochen gemütlich und gastlich auf mich.

Speisekarte im äthiopischen Restaurant Lucy Abyssinia in DüsseldorfDer Service-Mitarbeiter kam sehr freundlich und offen auf uns zu und reichte uns die informative und offensichtlich in landestypischem Stil gestaltete Speisekarte. Neben typischen Gerichten des Landes, finden sich dort auch Speisen, die sich an weniger experimentierfreudige Gäste richten. Einen gemischten Salat bekomme ich allerdings auch in jedem Bistro und dafür würde ich nie ein äthiopisches Restaurant besuchen. Ich wollte landestypische Gerichte probieren und so wählte ich als Vorspeise Ayib und Gomen mit ofenfrischen Baguettescheiben (Erläuterung siehe Foto). Als Hauptgang teilten Karin und ich uns eine große Platte mit verschiedenen Fleischsaucen, die auf Ingera, dem typischen Fladenbrot des Landes, angerichtet waren.

Hauptgang gemischte Platte im äthiopischen Restaurant Lucy Abyssinia in DüsseldorfDas Ingera entspricht allerdings nicht unserer typischen Vorstellung eines Fladenbrotes, vielmehr ist es eine Art Crepe. Von diesem weichen Brot reißt man sich Stücke heraus und nutzt sie als „Besteck“ oder füllt sie mit verschiedenen Fleischsaucen (fruchtig, scharf, mild…) und rollt das Ganze dann zusammen. Der Service-Mitarbeiter sagte uns:“Probieren Sie einfach aus, kombinieren Sie, wie Sie mögen! Viel Spaß!“ Das gefiel mir…kulinarisches Ausprobieren liegt ja in der Natur der Köche 😉 . Karins Mann hatte sich eine vegetarische Platte bestellt, die ähnlich wie unsere angerichtet war.

Ich hatte rrrrrrichtig Hunger und dachte zunächst, von diesem „Bisschen“ würden wir zwei nie satt werden. Falsch! Das Ingera sättigt ausgezeichnet und was mich besonders freute, ich hatte nach dem Essen nicht das Gefühl, Steine im Magen zu haben, was meiner Erfahrung nach daraufhin deutet, dass frisch und ohne Geschmacksverstärker, Konservierungs- oder Zusatzstoffe gekocht wurde und das Essen wohl recht fettarm war. Klasse!

Vorspeise: Ayeb (äthiopischer Frischkäse, angemacht) und Gomen Spinat und Grünkohl) im äthiopischen Restaurant Lucy Abyssinia in DüsseldorfAber Moment, ich hatte ja die Vorspeise übersprungen 🙂 . Dass Spinat und Grünkohl landestypisch sein sollten, hatte mich überrascht, aber nach Rückfrage wurde mir bestätigt, dass es sich bei Gomen wirklich um ein klassisch äthiopisches Gericht handelt, womit ich mein Äthiopien-Vorurteil von Trockenheit, steinigem Gebirge und Wüste wohl revidieren muss 😉 . Und lecker war`s! Die Mischung aus Spinat und Grünkohl war würzig und leicht geschärft abgeschmeckt, ohne aufdringlich zu sein. Mit dem Käse war es nicht anders. Dazu das lecker geröstete Brot…also wirklich…extrem schmackhaft und eine geniale Idee für eigene Gerichte in dieser Kombination 🙂 .

Die drei Desserts (überwiegend Eis) auf der Karte enttäuschten mich allerdings. Als ich das beim Service-Mitarbeiter ansprach, erklärte er mir, dass es in Äthiopien eigentlich keine landestypischen Desserts gäbe. Okay, gebongt 🙂 . Und schließlich hatte ich ja noch ein herrliches Stück Milchreiskuchen von meiner Lieblings-Kuchenbäckerin Karin dabei, das sie mir zu Beginn unseres Treffens überreicht hatte  😉 .

Übrigens…zum Essen tranken wir das landestypische Tej (gesprochen: Tädsch), ein alkoholhaltiges Erfrischungsgetränk aus Honig, von dem ich glaube, dass man es entweder mag oder nicht! Es hat einen gewöhnungsbedürftigen, fremden Geschmack. Auf der Rückfahrt von Düsseldorf nach Bochum überlegte ich die ganze Zeit, wie ich diesen Geschmack beschreiben soll und kam schließlich zu dem Ergebnis: Probiert es einfach! 😉 Natürlich gibt es im LUCY ABYSSINIA auch konventionelle Getränke und Altbier 🙂 .

Zum Schluss wurde uns ein äthiopischer Schnaps gereicht. Meine Herren, der brannte gut im Abgang, tat aber gut! Persönlicher Tipp: Wer noch Autofahren muss, sollte den Schnaps in Verbindung mit dem Tej besser weglassen 😉 .

Fazit: Spannend!

Es sind die einfachen Dinge, die uns im Leben wieder öfter und intensiver begeistern und für die wir ein offenes Auge haben sollten! Das hatte ich schon während meines Gran Canaria-Urlaubs erlebt, als wir in einem, überwiegend von Einheimischen besuchten Restaurant zu Gast waren und von den kleinen kulinarischen Köstlichkeiten begeistert waren!

Ich bin immer wieder glücklich darüber, dass ich ein Mensch bin, der sich gerne auf neue, fremde kulinarische Dinge einlässt, denn wenn ich das nicht könnte, wäre mir heute wirklich ein herrliches Erlebnis entgangen!
Die Gastfreundschaft im LUCY ABYSSINIA ist grandios und allzu gerne würde ich mir diese natürliche Freundlichkeit und Aufmerksamkeit in vielen anderen gastronomischen Betrieben wünschen!
Das Restaurant mag zunächst schlicht, von außen fast unscheinbar wirken, aber die Schönheit der Details in den Räumlichkeiten entdeckt jeder, der sich mit ein wenig Aufmerksamkeit umschauen mag. Das einfach wirkende Essen überrascht, denn die Speisen haben etwas richtig Leckeres, weil sie interessant und abwechslungsreich abgeschmeckt sind und damit auf dem Teller eine ungewöhnliche Vielfalt geboten wird, wenn man die Probierplatte wählt.
Das Ambiente gefiel mir sehr gut und wir fühlten uns wohl im LUCY ABYSSINIA.
Die Preise liegen in einem angenehm bezahlbaren Bereich.
Wer einmal etwas Außergewöhnliches probieren möchte und vielleicht nicht nur einmal, denn es gibt eine ganze Reihe spannender Gerichte von der Karte zu probieren, der sollte diesem kleinen Restaurant in Düsseldorfs Stadtteil Flingern unbedingt einen Besuch abstatten!

LUCY ABYSSINIA, Lindenstraße 69, 40233 Düsseldorf, Website