Vor ein paar Tagen bekam ich eine Einladung zu einem Whisky-Tasting bei „Feines bei Feuerstein“. Neben vielen exklusiven, köstlichen Gourmet-Produkten, bieten die Feuersteins auch zahlreiche Brände und eine Menge an Whisky-Sorten an.
Das Whisky-Grillen im letzten Spätsommer hatte ich mit meinem Einsatz als Koch am Grill unterstützt und erfreulicherweise erfährt dieser Event am 31.August dieses Jahres eine Neuauflage. Das letztjährige Whisky-Grillen hatte mich atmosphärisch sehr beeindruckt, denn trotz der hochprozentigen Alkoholika war die Stimmung sehr entspannt und ruhig.
Nun, ich gebe zu, dass der Fachbereich Whisky in meinem Leben bislang zu kurz kam und ich somit fürchtete, bei dieser Veranstaltung im Kreise von möglicherweise echten Kennern, unter zu gehen. Egal, ich wollte mir ein wenig Fachwissen aneignen und ich glaube ja, dass es dafür im Leben nie zu spät ist 🙂 .
Die Veranstaltung fand im Laden „Feines bei Feuerstein“ in der Bochumer City statt. Der Einlass war pünktlich um 19:30 Uhr. Der Tisch war sehr freundlich eingedeckt. Auf jedem Platz lag eine Platte mit acht Kreisen, die von 1 bis 8 nummeriert waren. Auf sechs dieser Felder standen Gläser, fünf davon zu etwa einem Drittel mit unterschiedlichen Whisky-Sorten gefüllt. Darauf lag eine Liste, die zugleich ein Frage- und Bewertungsbogen war. Weiterhin ließ in eine Serviette gewickeltes Besteck darauf schließen, dass es eine Kleinigkeit zu essen geben würde. Und schließlich stand noch ein Wasserglas und Brotkörbe auf dem Tisch.
Herr Feuerstein begann seinen Vortrag mit der Frage, inwieweit sich die Teilnehmer denn schon mit dem Thema Whisky befasst hatten und ich erfuhr, dass ich als Unwissender doch nicht so allein war. Puh! 😉
Während Herr Feuerstein seine Ausführungen fortsetzte, uns die schottischen Regionen des Whisky-Brennens präsentierte und eine Menge seines Wissens über die verschiedenen Sorten und die Herstellung des Whisky-Brennens an uns weiter gab, ließ ich meine Nase über die ersten drei Gläser fahren, um den Whisky zu „erschnüffeln“.
Es war eine Vielfalt von Aromen, die mir in die Nase stiegen: Von fruchtig bis stark rauchig war es eine breite Palette. Den Teilnehmern wurde kurz erklärt, wie Whisky genossen wird, nämlich dass man ihn über die gesamte Fläche seiner Zunge laufen lässt, um so die vielen Aromen über diverse Geschmacksknospen der Zunge erfassen zu können. Wirklich spannend, denn auf diese Weise hatte ich Whisky nie zuvor konsumiert.
Die ersten drei Whisky-Sorten lagen mit ihren Düften und Aromen zwischen mild und streng und erstaunlich fand ich im weiteren Verlauf des Probierens, dass einige Whiskys mit ihrem Duft in mir eine Geschmackserwartung weckten, die von der Zunge dann überraschenderweise völlig anders interpretiert wurde. Das ist wohl das wirklich spannende an solch einem Tasting und der ein oder andere Whisky, der dann meine Nase etwas zu sehr mit seinem stark rauchigen Aroma irritierte, entpuppte sich beim Genuss als ein durchaus angenehm schmeckender Brand.
Nach den ersten drei Whiskys wurde eine feine, sehr aromatisch schmeckende Suppe serviert, die bei allen Teilnehmern sehr gut ankam. Gemeinsam mit dem gereichten Brot wurde der Geschmackssinn wieder auf Null gesetzt und es konnte mit den verbliebenen Whisky-Sorten weiter gehen. Ja, es wurde etwas schwerer… 😎
Im zweiten Teil des Tastings lernte ich dann, einen individuell empfundenen zu kräftigen Geschmack eines Whiskys, mit etwas Wasser zu entschärfen. Dazu werden dem Getränk mittels einer Pipette ein, zwei oder drei Tropfen Wasser zugeführt und das Ergebnis ist tatsächlich merklich spürbar.
Dass es sich bei dem Whisky-Tasting um einen hochwertigen Event handelt, erfährt der Genießer spätestens dann, wenn ihm bei der ein oder anderen Sorte eine Idee zum Kochen kommt. So wie mir! Den stark rauchig duftenden und schmeckenden Whisky, so kam mir die Idee, würde ich gerne einmal zum Beizen einer Lachsseite nutzen. Beim Vortragen meines Gedankens schmunzelte Herr Feuerstein und wies mich darauf hin, dass dies wohl ein teurer Lachs werden würde, denn die Flasche Whisky liegt preislich bei 52,00 € . „Naja“, dachte ich mir, „Gutes muss eben manchmal teuer kostenintensiv sein!“
Was brachte mir nun dieser Abend?
Bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich Whisky in Kombination mit Cola…ja, ich schäme mich an dieser Stelle (kurz!) 😳 . Aber seit dem Whisky-Tasting habe ich eine Menge gelernt:
- Zum einen „kippt“ man Whisky nicht einfach runter, will man sich die ganze Aromen-Bandbreite guter Sorten nicht entgehen lassen.
- Ein Whisky-Tasting ist ein Zusammenkommen wirklicher Genießer, die sich gerne Zeit für das Probieren nehmen und in der Lage sind, Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten heraus zu schmecken. Und das schaffte sogar ich, der ehemalige Amateur 😉 .
- Zu streng empfundene Whisky-Sorten entschärft man mit etwas Wasser, ohne den guten Brand tatsächlich zu verwässern.
- Zwischen den einzelnen Verkostungen nimmt man, wie ich es auch schon von Wein-Proben kannte, Wasser und Weißbrot zu sich, um die Geschmacksnerven wieder auf einen neutralen Stand zu bringen und sie so auf die nächsten Aromen vorzubereiten.
Ich empfand das Whisky-Tasting als wirklich spannende, neue Erfahrung und möchte mit meinem Bericht dieses Angebot von Feines bei Feuerstein gerne weiter empfehlen. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, schaut einfach auf die Website der Feuersteins (KLICK) und kontaktiert Herrn Feuerstein. Termine sind an jedem dritten Freitag im Monat und die Tastings sind gut besucht, sollten also rechtzeitig gebucht werden.
Viel Spaß wünsche ich 😉